/

 

 

Königshofen 5


Höhenrücken Rückseite Turmberg - Augenäcker - Holzäcker - Schlachtholz


Blick Richtung Löffelstelzen - Mergentheim



Rechts oben Schlachtholz: Bey disem Flecken seind im jar 1525. mehr dan 8000. Bauwren zusamen komen /und habe aldo ir Läger geschlagt auff eine Berg / welchen man de Thurmberg nent / an welche orht sie geschlage seind worden vo dem Schwäbischen Bundt / vil seind uber 100. von diesen 8000. nit darvon komen. Man sieht noch heute zutag an dem selbigen orht die Walstatt do sie erschlagen seind worden in eine Hölzlin / das man das Seiltheimer oder Deübiger Hölzle nent. Dann aldo werde noch gantze hauffen Bein gefunden / auch Köpff die auff den alten stumpffen stecken. (Sebastian Münster Cosmographia 1578)





Ackerflächen im Gewann Augenäcker: Die örtliche Überlieferung weiß, daß an dieser Stelle sich totstellenden Bauern die Augen ausgestochen worden sind. Der Waldrand ist die Gemarkungsgrenze von Königshofen und Deubach. Die "Augenäcker" liegen also schon auf Deubacher Gemarkung.




Blick aufs Schlachtholz






Schlachtholz: Bey disem Flecken seind im jar 1525. mehr dan 8000. Bauwren zusamen komen /und habe aldo ir Läger geschlagt auff eine Berg / welchen man de Thurmberg nent / an welche orht sie geschlage seind worden vo dem Schwäbischen Bundt / vil seind uber 100. von diesen 8000. nit darvon komen. Man sieht noch heute zutag an dem selbigen orht die Walstatt do sie erschlagen seind worden in eine Hölzlin / das man das Seiltheimer oder Deübiger Hölzle nent. Dann aldo werde noch gantze hauffen Bein gefunden / auch Köpff die auff den alten stumpffen stecken. (Sebastian Münster Cosmographia 1578)







Linke Seite Schlachtholz




Linke Seite Schlachtholz






Schlachtholz, auffälliges Rodungsrechteck. hier wurden nach lokalem Wissen Knochen gefunden: Man sieht noch heute zutag an dem selbigen orht die Walstatt do sie erschlagen seind worden in eine Hölzlin / das man das Seiltheimer oder Deübiger Hölzle nent. Dann aldo werde noch gantze hauffen Bein gefunden / auch Köpff die auff den alten stumpffen stecken. (Sebastian Münster Cosmographia 1578)





Im Schlachtholz

 

Auffällige künstlich wirkende Böschung im Schlachtholz

Auffällige künstlich wirkende Böschung im Schlachtholz


Quelle: www.lgl-bw.de


Die Topographie des Schlachtholzes zeigt an der Stelle des erbitterten Kampfes im Gehölz unterhalb der Geleitstraßenabzweigung der Alten Straße Nürnberg - Frankfurt über den Turmberg - Galgensteige nach Königshofen, weiter Richtung Boxberg und Heidelberg, eine sehr auffällige Geländeformation. Ob mit einem Begräbnisort der dort Gefallenen zusammenhängig?


Es gibt einige Hinweise zu Funden im Bereich des Schlachtholzes, das zudem teilweise gerodet, zu Ackerfläche wurde: Münzen, Pfeile, Kugeln, Hufeisen:


"Weitere Flurnamen sind das Schlachtholz, jetzt größtenteils ausgerodet, die Augenäcker und Prügeläcker. Auf diesem Gebiet hat sich die ungeheure Königshofener Bauernschlacht von 1525 abgespielt. Die Sage nach sind auf den Augenäckern den fliehenden Bauern, welche eingeholt wurden, die Augen ausgestochen worden und auf den Prügeläckern sei es zum Handgemenge mit Prügeln gekommen, wobei viele Kämpfer ihr Leben lassen mußten."


Trunk, Alfons: Berg-, Wald- und Flurnamen in Deubach, in: Mergentheimer Heimat-Blätter 2 (1932) 8 [S. 4]


Die Schlacht bei Deubach-Königshofen


"Als am 31. August 1932 in der Fränkischen Chronik und später in den Mergentheimer Heimatblättern (vgl. III. 5) über die Flurnamen der Markung Deubach Einiges zu lesen war, war auch erwähnt, daß ein Waldteil den Namen Schlachtholz trägt. Dieser Wald grenzte früher an den Königshöfer Wald, in welchem die blutige Bauernschlacht im Jahre 1525 ihren Anfang nahm, die sich dann auf die Markungen Deubach und Sailtheim fortsetzte. In ihm wurden schon verschiedene Zeugen dieses Krieges, wie Pfeile, Kugeln, alte Münzen, Hufeisen vorgefunden. Im vorigen Jahre kam beim Pflanzensetzen im Gemeindewald im Schlachtholz ein noch gut erhaltenes kleines Hufeisen zum Vorschein, welches sicher aus diesem Kriege stammt. Bei der diesjährigen Kultivierung wurde wiederum im vorgenannten Waldteil ein Fund gemacht und zwar 13 Stück alte Silbermünzen, deren Herkunft schwer zu entziffern ist, da die Münzen durch ihr 400jähriges Lagern im Waldesboden stark beschädigt sind. Es kann angenommen werden, daß es sächsische Münzen sind und aus dem 15. Jahrhundert stammen; sie haben die Größe eines heutigen Zweimarkstückes und sind sehr dünn. Dem Bezirksheimatmuseum in Mergentheim wurden 3 Stück dieser Münzen überwiesen zur Besichtigung für die dortigen Besucher.
Auf alle Fälle kann angenommen werden, daß in diesem Waldteil mancher Krieger sein Leben lassen mußte und daß hier ganze Flächen längere Zeit verödet und von Wildnis überwuchert waren, die längere Zeit von keines Menschen Fuß betreten wurden, und daß die Leichen der Gefallenen nicht beerdigt wurden, da alle Funde sich fast an der Oberfläche vorfinden."


Alfons Trunk, Bürgermeister
Trunk, Alfons: Die Schlacht bei Deubach-Königshofen, in: Mergentheimer Heimat-Blätter 3 (1933) 6 [S. 4]







Basaltgeschützkugelfund beim Neuberglein - Holzäcker - Augenäcker. Foto Michael Bletzer